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Am 3. Februar 1988 erlitt ich im Krankenhaus einen Schlaganfall. 


Bin Ende Januar mit einem sehr schweren Asthmaanfall eingeliefert worden.
Während ich beamtet wurde, muss der Schlag zugeschlagen haben.


Ich bin 15 Jahre und irgendwie ist nichts mehr wie es war.


Ich liege im Bett, und mein Bein fällt mir raus und ich bekomme es nicht allein wieder ins Bett, unter die warme Decke.


W A R U M  ?


Ich, die sonst allen Löchern in den Bauch fragt, bin schweigsam, ich lasse alles über mich ergehen.  Werde gewaschen, gefüttert, hab einen Blasenkatheter, neben mir eine riesige Anlage von Tröpfen, das Zeug kann wohl kaum alles für mich sein???  Und immer noch nicht gefragt


 
W A R U M  ?? 



Dann der erste Besuch, ich wurde auf den Flur geschoben, weil auf der Intensivstation darf es kein Besuch geben. Ich glaube meine Mama und mein Opa waren da. Und beide kämpften mit den Tränen.



Was war hier nur los, Luft bekam ich doch wieder genug?!

 
Die Beiden erzählten von zu Hause, und ganz nebenbei erwähnte meine Mama,

„Na Du weißt doch, Oma  hatte doch damals auch einen Schlaganfall, das wird schon wieder.“

 
S C H L A G A N F A L L !!!!!!!


Nie davon gehört, hört sich aber nach „alte Leute“ an.

 

…..Irgendwann, fragte ich eine Schwester, was passiert wenn ich den Tropf hier rausreiße, „setzten wir Dir auf der anderen Seite wieder rein!!!“

…Gut, damit hatte sich das mit dem Aufgeben auch erledigt, und von nun an hieß es:

 

„Geht nicht, gibt´s nicht!“

 


Nach wochenlanger Intensiv Medizin und der Suche nach dem Warum, folgten 12 Wochen REHA und 6 Wochen KUR.


Im Sommer 1988 dann mein erster Epileptischer Anfall. Im September sitze ich dann wieder auf der Schulbank.



1989 dann mein zweiter Epileptischer Anfall, mitten im Unterricht.

Die verstörten Gesichter meiner Mitschüler zu sehen, war schlimmer als der Anfall.

Im Sommer 1989 beende ich die Schule und beginne in einem Internat für Körberbehinderte eine Ausbildung zur Finanzbearbeiterin.

Von da an, wusste ich erstmal wie gut es mir geht.

1989 wird auch der Rentenantrag gestellt, der nach gut 2 Jahren  endlich durchgeboxt ist.

Im Februar 1991 ist meine Ausbildung beendet und ich bin seitdem in meinem Ausbildungsbetrieb fest angestellt.

1991 im Sommer, setzte ich mir in den Kopf den Führerschein zu machen!!!

Eine Odyssee von Ärzten zu Behörden und Fahrschulen beginnt.

Kurz vor Weihnachten 1992 hab ich den Führerschein in der Tasche und im März 1993 steht mein erstes, eigenes nur für mich, umgebautes Auto vor der Tür.

Im Februar 1994 ziehe ich in meine erste eigene Wohnung. Ein tolles Gefühl.

Bei allem aber hinter mir, meine geliebten Großeltern,

 

Danke!!!

 

Natürlich war ich auch in Sachen Liebe nicht untätig, dass heißt ich hab den einen versucht zu finden, der sich möglicherweise mit einer behinderten Frau abgibt.

Für mich damals undenkbar, das es jemand geben könnte der lieber mit einer Behinderten als mit einer Gesunden zusammen ist.

Damals, hab ich nur in diesen beiden Extremen gelebt.

Gut, 1994 lernte ich dann meinen Mann kennen, den ich dann 1996 geheiratet hab, und Ende 1997 werde ich schwanger.

Die Mediziner sind nicht sehr angetan, aber da mussten sie, wie ich auch, einfach mal durch.

Am 2.Juli 1998 erblickt mein Sohn Lucas das Licht der Welt. Kerngesund und alle Beteiligten, sind mehr als erleichtert.

Bei der Entlassung, gab mir der Doc noch einen guten Rat mit auf den Weg. Ich solle mich nicht verunsichern lassen, ich bin die Mama und alles was ich glaube was gut ist fürs Baby, tue ich einfach.

Das halte ich auch heute noch so.

Danach war 2 Jahre mit Lucas zu Hause, eine schöne Zeit, in der es aber in meiner Ehe schon zu kriseln beginnt.   

 

2000 geht es wieder in den Job zurück, doch vorher noch eine Begegnung, mit Folgen.

Ich begegne einem Mann, bei dem es kribbelt, wenn ich ihn sehe und auf einmal drehen sich meine Gedanken nur noch um diesen einen Mann.

Okay, er ist verheiratet, ich bin verheiratet, also gar nicht weiter darüber nachdenken.

Im Mai 2001 ziehe ich dann mit Lucas bei seinem Papa aus.

Warum so schnell ? Lucas hat schon viel von unseren Streitigkeiten mitbekommen, und ihm zu Liebe musste ich für uns eine Entscheidung treffen.

Sind überraschend gut alleine klargekommen, war auch eine schöne Zeit.

Im Februar 2003 mach ich mich mit Lucas auf zu einer Mutter Kind Kur, dachte etwas Erholung, täte uns gut. Das Ergebnis, ich bin mit schwerem Asthmaanfall ins Krankenhaus gekommen und die Kur wurde nach einer Woche abgebrochen.

Ende 2003 werde ich geschieden, alles ganz harmonisch.

Kurz danach, entschließt sich auch mein  „Kribbelmann“ sich von seiner Frau zu trennen und zieht bei uns ein.

2004 muss ich mir meine gesunde Hand operieren lassen. Kapaltunnelsyndrom.

Eine Überanstrengung der Hand, schöner Mist, wenn das schief läuft, sehe ich alt aus.14 tage musste ich mich wieder waschen, füttern anziehen lassen

Aber ausnahmsweise lief alles bestens.

Im September 2004 werde ich wieder schwanger. Unsere Freude ist groß, nur die Ärzte schlagen mal wieder die Hände über den Kopf zusammen.

 

Im November, zieht die noch Ehefrau meiner großen Liebe aus dem gemeinsamen Haus. Um die kosten so gering wie möglich zu halten, entschließe ich mich schweren Herzens mit in dieses Haus zu ziehen.

 

Es ist ein Scheißhaus!!! Warum  ???

Die Frau ist nicht zufrieden zu stellen, denkt ihr sicher, aber jeder der halbseitig gelähmt ist und Asthma hat, weiß wie anstrengend Treppen sind. Wir leben seit dem auf drei Etagen verteilt. Ein täglicher Horror.

Ob Richard bis heute begriffen hat was ich da, aus Liebe zu ihm, auf mich genommen habe???

Manchmal denke ich nein, aber dann wieder, sehe ich ihn nur an, und weiß er weiß es auch.

Wir malern das Haus, richten uns schön ein, und vergessen dabei irgendwie, dass ich ja auch noch schwanger bin. Kurz vor Ostern, helfen wir beide noch bei einem Umzug von Freunden, und dann erwischt mich ein Asthmaanfall vom Feinsten. Wir gehen ins Krankenhaus, um mehr Puste zu bekommen, doch die Ärzte stellen schon eine Wehentätigkeit fest, viel zu früh.

Richard muss nach Hause, wegen Lucas und von da an, weiß ich nichts mehr.

 

Filmriss   !!!

 

Bin in ein anderes Krankenhaus verlegt worden, in ein künstliches Koma versetzt worden, und die Ärzte rätselten wie sie mir und dem Baby helfen können.

Am 1. April 2005 haben sich die Ärzte dazu entschlossen, Kira Luna Florentine im 7.Monat auf die Welt zu holen, für alle ein Schock!!!

Ich selber bekam ja von alle dem nichts mit. Im Koma hab ich nur so total böse Träume gehabt, dass das Baby tot ist und das es Leute gibt, die darüber entscheiden, wer sterben muss und wer leben darf, Horror.

In der ganzen Zeit im Koma, hat Oberpfleger Mischa, wie ich Richard in der Zeit liebevoll genannt hab, an meinem Bett gesessen. Hätte ich ihm gar nicht zugetraut, vorher hat er eigentlich nur für seine Arbeit gelebt.

Langsam aus dem Koma zurückgekehrt, gab es vieles, was ich verarbeiten musste.“ Die Zeit wurde umgestellt, Ostern hab ich verschlafen, Juncke, der Papst, Fürst Rainier von Monaco sind verstorben, Charles darf seine Camilla heiraten, mein Arbeitgeber muss Insolvenz anmelden und ich soll Mutter von einer wunderschönen Tochter geworden sein.

Nach dem ganzen sollte man denken, endlich zufrieden zu sein, doch der Gedanke an ein drittes Kind, ist sehr schnell in meinem Kopf!

 

Warum   ????

 

Ich wollte noch einmal zeigen, das ich auch ganz normal ein Baby bekommen kann, so mit neun Monate schwanger sein, schöne Fotos vom dicken Babybauch wollt ich machen lassen, und einen Gipsabdruck vom Bauch, so als Abschluss fürs letzte Kind.

Weihnachten 2005 muss es dann auch schon wieder geklappt haben. Am schlimmsten, war es meiner Umgebung dies beizubringen. Aber wer mich kennt weiß, dagegen zu sprechen ist so ziemlich zwecklos.

Dann, hab ich mir gedacht, mit der Schwangerschaft muss man doch anderen Mut machen, also hab ich mich bei RTL, „Mein Baby“ beworben und was glaubt ihr, genau wir wurden ausgewählt.

Das war vielleicht aufregend, wenn es losgeht, sollten wir anrufen, und ein Kamerateam kommt dann mit in den Kreissaal.

Da ich natürlich beim dritten alles ordentlich machen wollte, bin ich wochenlang zu den Vorsorgeuntersuchungen gegangen, alles bestens. Geburtstermin, war der 17.9. ein Wahlsonntag bei uns.

Am 9.9.,hatte ich früh so Bauchschmerzen, Oma Lilli, war zur Betreuung der anderen zwei Kinder auch schon angereist, und beim Frühstück, entschieden wir spontan in die Pilze zu fahren. Gesagt getan, nach dem Mittagessen sind wir auch noch nach Polen tanken gefahren, denn wenn Krümel nächste Woche auf die Welt kommt, klappt das ja nicht mehr.

Also auch noch nach Polen, auf der Rückfahrt, hatte ich schon Bauchweh, aber nichts regelmäßiges, halt Bauchweh.

Zu Hause noch in die Badewanne, falls es doch in der Nacht losgeht, und wenn das Fernsehen da ist, muss man doch gut aussehen.

Danach platzte dann auch schon die Fruchtblase und wir sind dann Richtung Krankenhaus auf die Stadtautobahn von Berlin.

Weit haben wir es nicht wirklich geschafft, in der ersten Kurve hat ich schon Presswehen, und die kann man leider nicht zurückhalten, hab gebrüllt so laut ich konnte. Richard, nahm sein Handy und rief die Polizei an, damit man uns ins Krankenhaus eskortieren konnte. Richard ist mittlerweile 160 gefahren und hat den Beamten unseren Standpunkt mitgeteilt, nur eingeholt haben sie uns leider nicht.

Irgendwann hab ich zu Richard gesagt dass der Kopf draußen ist, wollt er nicht glauben, als ich dann aber den Rest in meiner Hose spürte, hat auch Papa begriffen, dass sein Kind schneller war als er !!!

Wir sind rechts ran gefahren und Richard hat das Bündel aus meiner Hose geholt und auf meinen Bauch gelegt. Geschrien hat er vor Glück, der Papa, Romeo hat nur gegluckst, wahrscheinlich auch total überwältigt, wie wir.

Die Polizisten, konnten uns dann nur noch gratulieren, sichtlich erleichtert.

Eine halbe Stunde hatten wir ganz für uns, ein bewegender Moment, bis der Krankenwagen da war.

Die Nabelschnur durfte Richard auch noch im Auto durchtrennen.

Im Krankenhaus angekommen, hab ich gleich erklärt, wenn ich die Ärzte und Hebammen nicht brauche um das Kind auf die Welt zu bringen, dann geh ich jetzt auch wieder nach Hause.

4 Stunden mussten wir dort absitzen und dann ging es heimwärts.

Das ist keine Spinne, Romeo Jasper Finlay ist am 9.9.2006 auf der AVUS bei 160 km/h auf die Welt gekommen!!!

 

Und soll ich Euch was sagen, ich könnte mir gut vorstellen, noch mehr Kinder zu bekommen, na schauen wir mal.

 

Hoffe ich hab Euch nicht zu sehr gelangweilt, aber 20 Jahre sind ja auch schon eine lange Zeit!!!